Tiefbeete gegen den Starkregen

In einer Senke im Einmündungsbereich zum Heunerstieg staut sich bei Starkregen immer wieder das Niederschlagswasser. Der Verkehrsweg wird für Fahrzeuge unpassierbar. Häufig gelangt Wasser auch in die Keller der benachbarten Häuser. Betroffene Anlieger erinnern sich der Einsätze der Feuerwehren, so auch während des Starkregenereignisses im Juni 2020. Eine vom EU-Projekt CLEVER Cities unterstützte Starkregenanalyse für den Stadtteil Neugraben-Fischbek ermittelt die gefährdeten Gebiete und schlägt für die Starkregenproblemzone Gödeke-Michels-Weg Maßnahmen zur Überflutungsvermeidung vor.

Sechs Tiefbeete nehmen heute das anfallende Regenwasser auf. Es kann in Rigolen zwischengespeichert werden, um direkt vor Ort zu versickern. Die Tiefbeete sind ohne Ausbau des Straßenraums auf den Fahrbahnen platziert. Verschiedene Arten kleinwüchsiger Bäume und bodendeckende Pflanzen leben in den Beeten, darunter viele „auf Probe“, um Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit der Arten bei extrem wechselnder Bodenfeuchtigkeit zu testen. Die Bepflanzung schafft darüber hinaus Lebensraum für Insekten im versiegelten Straßenraum.

Das Rückhaltevolumen aller Beete beträgt 54 Kubikmeter (54.000 Liter). Die Überflutungsgefahr bei unterschiedlichen Starkregenszenarien wird durch die Beete reduziert, das Risiko eines Sammelns des Oberflächenwassers auf umliegenden Grundstücken oder der Nichtpassierbarkeit der Senke ist erheblich geringer als vor der Anlage der Beete. Aber erst weitere Maßnahmen wie die Entsiegelung von Flächen, Abflussreduzierung mittels Dachbegrünungen und der Bau zusätzlicher Tiefbeete können im Gödeke-Michels-Weg die Auswirkungen zu erwartender Starkregenereignisse mindern und erhöhten Schutz für die Anwohner bieten.

CLEVER Cities ist ein EU-Projekt von mehr als 30 Partnerorganisationen, darunter Städte, Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die naturbasierte Eingriffe bei der Stadterneuerung europaweit anstreben.