Wegweisendes Konzept einer Bewässerung von Grünanlagen
Mit seiner Fläche von 53 Hektar zählt er zu den größten Friedhöfen Hamburgs – und zu den durstigsten: Sammeln und Bereitstellen von aufgefangenem Regenwasser soll ab dem Jahr 2024 jährlich bis zu drei Millionen Liter Trinkwasser einsparen.
Friedhof Bergedorf
Vorbild Regentonne: Hobby-Gärtner nutzen gerne aufgefangenes Regenwasser zur Bewässerung ihres Grüns, es spart kostbares Trinkwasser und ist aufgrund seiner weichen, kalkarmen Beschaffenheit perfekt zur Bewässerung des Rasens und der Pflanzen geeignet. In Bergedorf wird zukünftig das auf den asphaltierten Straßen und weiteren versiegelten Flächen anfallende Regenwasser in einem unterirdischen Speicher unter dem Rückhaltebecken gesammelt. Mit Hilfe der Bevorratung soll der Friedhof zu 100 Prozent mit Regenwasser bewirtschaftet werden, Friedhofsgärtnerei und Besucher des Friedhofs können zum Bewässern der Gräber und Grünflächen das Wasser entnehmen. Erwartet werden Einsparungen beim Trinkwasserverbrauch von etwa drei Millionen Litern pro Jahr, ein weiterer Schritt, um auch in Zeiten des Klimawandels die Versorgung der Bevölkerung mit kostbarem Trinkwasser nachhaltig zu sichern. Dieses Vorhaben ist ein Beitrag zur Annäherung an den naturnahen Wasserhaushalt, es sorgt für eine erhebliche Steigerung der Verdunstung und trägt zu einem verbesserten urbanen Mikroklima bei.
Mit einem Fassungsvermögen des Regenwasserspeichers von 200 Kubikmetern (200.000 Liter) können Trockenperioden bis zu vier Wochen überbrückt werden und die Bewässerung in diesem Zeitraum ausschließlich mittels Regenwasser erfolgen. Das Überleben der Vegetation hängt bei Hitze- und Trockenstress und besonders in Dürreperioden von künstlicher Bewässerung ab. Die Anlage fasst im vorhandenen Rückhaltebecken das Niederschlagswasser aller befestigten Flächen. Eine Umstellung auf eine Regenwassernutzung konnte damit vergleichsweise einfach realisiert werden, da die vorhandene Regenwasserinfrastruktur und das Leitungsnetz weiter genutzt werden.
Das Projekt ist vorbildhaft für die künstliche Bewässerung von Grünanlagen, die Erkenntnisse werden in einem Leitfaden zusammengeführt. Wissenschaftlich begleitet und überwacht wird das Vorhaben von der Forschungsstelle des DVGW Nord am Institut für Wasserressourcen und Wasserversorgung der Technischen Universität Hamburg-Harburg.
Links zum Thema
- Adresse
August-Bebel-Straße 200
21029 Hamburg - Fertigstellung
2024 geplant
- Bezirk
- Bergedorf
- Projektbeteiligte
- Bezirk Bergedorf
- Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)
- DVGW-Forschungsstelle TUHH
- Art der Anlage
- Grünanlagen
- Zweck
- Nutzung
- Rückhalt
- Maßnahmen
- Bewässerung mit Regenwasser
- Unterstützt von
- Klimaplanmittel der Freien und Hansestadt Hamburg