Rundum Grün auf dem Wissenschaftscampus

In den mehr als 60 Jahren seines Bestehens ist der Campus fortwährenden Änderungen unterworfen. Neue Gebäude für Forschung und Verwaltung entstehen, vorhandene werden durch bauliche Maßnahmen den sich wandelnden Anforderungen angepasst – mit dem Ergebnis starker Verdichtung und Versiegelung großer Teile des 57 Hektar umfassenden Gebiets.

Geleitet vom Wunsch, der Natur wieder mehr Raum zu geben entsteht die Idee einer Gebäudebegrünung: Die Halle 36, in der Werkstätten und Labore untergebracht sind, wird für ein Pilotprojekt ausgewählt. Es ist die erste begrünte Architektur auf dem Bahrenfelder Campus und eines der größten Vorhaben dieser Art in Hamburg. Die Gesamtfläche von knapp 4.600 Quadratmetern wird mit rund 25.000 Gräsern, Stauden und Gehölzen bepflanzt, die das Bauwerk bis zum Jahr 2026 unter Grün verschwinden lassen und willkommenen Lebensraum für Insekten sowie Vögel bieten. Der Wasserbedarf der Begrünung wird größtenteils mittels eines Regenwassermanagements bereitgestellt: Niederschlagswasser wird im Gründach zurückgehalten, nach Sättigung der Vegetationsschicht wird das Oberflächenwasser in Teiche geleitet. Diese Speicher sind Teil des Grünwassernetzes, das verantwortlich für die Bewässerung des Fassadengrüns ist.

Die Maßnahme ist Teil des Programms ‚Green DESY’ und dient der effizienteren Regenwasserbewirtschaftung. Langfristig soll vom DESY-Gelände kein Niederschlagswasser mehr in öffentliche Regenwassersiele gelangen, sondern hier verdunsten und Pflanzen sowie Bäume bewässern. Grüne Fassaden halten den Regen, nehmen Feinstaub auf, mindern den Lärm und reduzieren Stickoxide. Die grüne Haut, Substrataufbau und Pflanzen, verbessert den Wärmewert des Gebäudes deutlich, kühlt an warmen Tagen die Innenräume, hält an kalten Tagen die Wärme und trägt zur Verbesserung des Stadtklimas in Trockenzeiten bei.

Entwurf und Visualisierung der Hallenbegrünung wurde von L+ Landschaftsarchitekten und luminousfields im Auftrag der BUKEA erstellt.