Wie bleibt das Regenwasser auf dem Dach?

Die Entwicklung der 13,5 Hektar großen städtischen Fläche beginnt 2008 mit einem städtebaulich-freiplanerischen Wettbewerb, der erste Bauabschnitt startet 2014, bis zum Jahr 2022 entstehen 480 größtenteils öffentlich geförderte Einheiten in mehrgeschossigen Wohnhäusern sowie einige gewerbliche Nutzflächen.

Im Zentrum des Quartiers befinden sich eine Kindertagesstätte und ein öffentlich zugänglicher Park mit Regenrückhaltebecken, die an heißen Tagen mittels Verdunstungskühlung das Klima in der Umgebung bestimmen. Die offene Oberflächenentwässerung der Wohnbaufläche sowie des Parks erfolgt überwiegend über Pflasterrinnen, Rinnen, Mulden und Gräben mit einer Einleitung in das Regenrückhaltebecken bzw. in das Regenwassersiel. Ziel ist die naturnahe Regenwasserbehandlung, Niederschläge sollen im Quartier versickern. Die Einleitung in das Regenrückhaltebecken sorgt für eine gedrosselte Abgabe an das Sielsystem.

Auf drei Flachdächern des zweiten Bauabschnittes werden unterschiedliche Arten von Gründächern (u.a. extensive Gründächer und Retentionsgründächer) einem mehrjährigen Praxistest unterzogen. Auf baugleichen Gebäudekörpern kommen jeweils zwei Aufbauvarianten zweier Hersteller zum Einsatz. Mit Hilfe von langfristigen Messungen können belastbare Daten zu konkreten Abflussereignissen und tatsächlichen Regenrückhaltevolumina unterschiedlicher Bauarten gesammelt und bewertet werden.

Das Projekt ist Ergebnis einer Kooperation der SAGA-Unternehmensgruppe und der HafenCity Universität Hamburg im Rahmen der Erschließung des Wohnquartiers Am Weißenberge. Das RISA-Projekt (RegenInfraStrukturAnpassung), eine Initiative von HAMBURG WASSER und der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA), war im Prozess der Erschließung beteiligt.